Die Spanier sind regelmäßig im Lottofieber. Kein Wunder, locken doch hier öfters satte Millionengewinne. Erst Anfang Februar 2016 strich ein Lottospieler in Spanien glatt 15 Millionen Euro bei den Euromillions ein. Im Oktober 2015 kassierte ein Gewinner in Barcelona beim Spiel „La Primitiva“, der spanischen Version von „6 aus 49“, sogar 101 Millionen Euro. Und dann gibt es ja jedes Jahr vor Weihnachten „El Gordo“ (der Dicke), eine Lotterie, die schon mal ein ganzes Dorf reich macht. Da fragen sich auch so manche Deutsche, ob sie nicht ihr Glück bei einer spanischen Lotterie versuchen können.
Teilnahme an den Euromillions
Ja, auch Deutsche können beim spanischen Lotto Millionär werden. Dafür müssen sie sich noch nicht mal in Spanien aufhalten. An den Euromillions nehmen neun europäische Länder teil. Neben Spanien sind dies Österreich, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Irland, die Schweiz, Portugal – und Deutschland. Lose für die Euromillions sind in lizenzierten Verkaufsstellen oder über das Internet erhältlich. Deutsche Urlauber oder Auswanderer müssen ihr Los nicht zwingend in Deutschland kaufen. Lose können in allen teilnehmenden Ländern gekauft werden, auch wenn man keinen Wohnsitz in diesem Land hat. Der Gewinn wird jedoch nur in jenem Land ausgezahlt, in dem der Lottoschein ursprünglich erworben wurde. Alle Details zur Euromillions-Lotterie gibt es hier.
Teilnahme bei La Primitiva
Auch wenn es sich bei La Primitiva um eine spanische Lotterie handelt, können Nicht-Spanier daran teilnehmen. Das Los kann direkt in Spanien oder von Deutschland aus über das Internet gekauft werden. Die Ziehungen für La Primitiva finden zweimal in der Woche statt, immer donnerstags und samstags in Madrid. Wie beim deutschen „6 aus 49“ werden Lottokugeln aus einem Gerät gezogen. Das Gerät wird in Spanien „Bombo“ genannt, was nichts anderes als „Trommel“ bedeutet.
Teilnahme an „El Gordo“
„El Gordo“ ist in Spanien etwas ganz Besonderes. Bei der Mega-Lotterie werden in manchen Jahren Preisgelder von insgesamt 2,2 Milliarden Euro ausgeschüttet. Traditionell werden die Losnummern im Teatro Real in Madrid gezogen und dann im Fernsehen übertragen. Etwa 80 Prozent der Spanier kaufen ein Los für die Weihnachtslotterie. Dabei beträgt die Prämienwahrscheinlichkeit annähernd fünf Prozent. Die meisten Gewinner erhalten einen Trostpreis von 20 Euro, doch das ist nicht der Grund, warum so viele Leute spielen. Vielmehr bewegt das ungewöhnliche System zur Teilnahme. Jede Glücksnummer ist in 160 Serien und erneut in Zehntellose aufspaltet. Dadurch teilen sich normalerweise Hunderte von Gewinnern den riesigen Hauptpreis. Viele Spanier fürchten daher ohne Los leer auszugehen – während Freunde, Verwandte und Kollegen auf einen Schlag reich werden.
Übrigens müssen spanische Glückspilze bei jedem Gewinn über 2.500 Euro gleich 20 Prozent Glückssteuer an den spanischen Staat abgeben. Als EU-Land hat Spanien mit Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen. Deutsche Gewinner können diese Gewinnsteuer vom spanischen Finanzamt im Folgejahr zurückfordern. In Deutschland sind Lotteriegewinne nämlich nicht steuerbar.